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ITB-Studie: Die weltweite Tourismusbranche steht vor einem guten Jahr 2023

Der Tourismus – und damit auch die Hotellerie – ist weltweit im Aufwind. Trotz Inflation, Energiekosten und Krieg in der Ukraine. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der ITB Berlin, der grössten Tourismusmesse der Welt. Der globale Tourismusmarkt wird künftig um fast 50% auf 637 Mrd. US-Dollar ansteigen. Die Hotellerie wird weltweit um 57% wachsen. Langfristige Verhaltensänderungen durch die Pandemie haben keinen Einfluss auf Reisekriterien und Ferienziele – und der Einfluss des Krieges in der Ukraine wird vermutlich gering sein.

Die ITB Berlin und Statista Q wagen den Blick in die Zukunft: Die Experten prognostizieren in naher Zukunft ein Wachstum der weltweiten Reisebranche um voraussichtlich 48% auf über 637 Mrd. US-Dollar. Bis Ende 2023 wird die Branche mit fast 756 Mrd. US-Dollar das Vorkrisenniveau um rund 5% übertreffen. Die stärksten Wachstumsraten werden neben Kreuzfahrten (+180% zum Vorjahr) für die Hotellerie prognostiziert: Mit 57% wächst die Hotellerie als größtes Marktsegment im Tourismus voraussichtlich stärker als Privat- und Ferienwohnungen sowie Pauschalurlaube. Dafür wird das Segment der Privat- und Ferienwohnungen im Gesamtvolumen auf über 81 Mrd. US-Dollar steigen, und damit nur 2% hinter dem Marktvolumen von 2019 zurückbleiben.

Einfluss des Krieges in der Ukraine vermutlich gering

Hat der Ukraine-Krieg langfristigen Einfluss auf die weltweite Reise- und Tourismusindustrie – und wenn ja, welchen? Nach einer Analyse der internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) war der bisher nachhaltigste Schock im globalen privaten Flugverkehr jenseits des Coronavirus die Kombination aus dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 und den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Das weltweite Passagieraufkommen sank in den Jahren 2001 und 2002 gegenüber dem Vorjahr um ca. 1%, womit der Wachstumstrend im Luftreiseverkehr kurzzeitig unterbrochen wurde, bevor im Jahr 2004 das Vorkrisenniveau wieder erreicht und überschritten wurde. 

Die Kriegsparteien Russland und Ukraine hatten 2019 laut Daten der Welttourismusorganisation der UNO (UNWTO) einen Anteil von rund 3% an den globalen Tourismus-Ausgaben im grenzüberschreitenden Reiseverkehr. Sollte sich der Krieg nicht ausweiten, wird er vermutlich keine erdrutschartigen Auswirkungen auf die globale Reisebranche haben. Einzelne Märkte könnte die Krise hingegen stärker betreffen: In Zypern haben russische Touristen nach Aussagen des Finanzministers Konstantinos Petridis rund 25% aller internationalen Besucher ausgemacht, ein Wegbleiben könne bis zu 2% des Bruttoinlandsproduktes kosten. Die Türkei beherbergte im letzten Jahr laut dem Ministerium für Kultur und Tourismus über 4,5 Millionen Touristen aus Russland und 2 Millionen aus der Ukraine – gemeinsam fast 30% aller ausländischen Urlaubsgäste im Land. Da die türkische Regierung – im Gegensatz zu Zypern – jedoch noch keine Sanktionen gegen Russland verhängt hat, ist unklar, wie stark die türkische Tourismusbranche betroffen sein wird.

Ferienlust zurück: Airlines vor Rekord

Den Krisen zum Trotz entdecken die Menschen in der westlichen Welt ihre Lust auf Reisen und Ferien wieder. Laut Global Consumer Survey (GCS) von Statista planen zum Beispiel über 62% der reisenden Deutschen mindestens einen Trip in den kommenden zwölf Monaten. Dr. Bernd Eisenstein, Direktor des Deutschen Instituts für Tourismusforschung, sieht darin im Gespräch mit dem Magazin Watson eine Art Nachholeffekt: „Die Reiselust hat sich während der Zeit mit umfassenden Restriktionen aufgestaut und kommt jetzt verstärkt zur Geltung.“ Dieser Effekt ist auch an anderer Stelle sichtbar. Der Luftverkehrswirtschaft zufolge werden im touristischen Segment 3% mehr Sitzplätze angeboten als im Jahr 2019. Jens Bischof, Chef des Marktführers Eurowings, kündigt an: „Millionen Menschen wollen nach zwei Jahren Pandemie endlich ihren Urlaub nachholen oder wichtige Geschäftskontakte wieder persönlich treffen.“ Deshalb werde die Airline künftig so viele Ziele wie noch nie anfliegen. Für Urlauber liege der Fokus dabei auf dem Mittelmeerraum, zu den gefragtesten Reisezielen zählen laut Eurowings Spanien, Portugal, Griechenland und Italien. Allgemein steht Europa bei Urlaubern hoch im Kurs. Laut GCS planen 54% der Menschen, die reisen möchten, ihre Ferien in Europa, Asien liegt mit 18% auf dem zweiten Platz.

Corona hat einiges geändert – aber nicht alles!

Es ist kein Geheimnis, dass die Pandemie das gesamte touristische Verhalten der Urlauber verändert hat – national, aber auch international. Laut GCS hat das Coronavirus Einfluss auf das Reiseverhalten von 90% der Reisenden aus Europa und den USA. Dieser Einfluss scheint sich zu manifestieren: Nur 31% der Befragten aller Länder glauben nicht, dass die Änderung des Reiseverhaltens permanenter Natur sein wird. 

Es gibt jedoch auch „Evergreens“. Wie die Flugpläne von Eurowings in Deutschland und die Umfragedaten des GCS nahelegen, ändert sich beispielsweise die Wahl der Destinationen kaum. Die fünf wichtigsten Kriterien für die Auswahl des Reiseziels im Jahr 2023 sind wie auch schon 2019 das Wetter, die Natur, die Sicherheit vor Ort, Sehenswürdigkeiten und der Preis. Stichwort Preis: 36% der Befragten in Europa möchten mehr für Ferien ausgeben als vor der Pandemie, 31% so viel wie zuvor und weitere 31% planen weniger auszugeben. In absoluten Zahlen: 50% der Reisenden planen für sich und gegebenenfalls für ihre Familie mit einem Reisebudget von über 2000 Euro, 17% sogar über 3000 Euro. Letztlich kann die Tourismus-Branche also auf eine erholsame Zukunft hoffen, die in manchen Segmenten und Destinationen unter wirtschaftlicher Betrachtung bereits an das Vorkrisenniveau anknüpft.

Über Statista Q

2007 in Deutschland gegründet, beschäftigt Statista rund 1100 Mitarbeiter auf vier Kontinenten und 12 Standorten. Als Teil der erfolgreichen Datenplattform Statista hilft Statista Q (https://q.statista.com) Kunden dabei, ihre individuellen, datenbezogenen Fragestellungen zu beantworten. Mit hoher Methodenkompetenz und weitreichender Erfahrung widmet sich Statista Q allen datengetriebenen Projekten aus den Bereichen Marktforschung, Markt- und Wettbewerbsanalysen, Prognosen und Modellen, Data Analytics, Data Insights Management und Datenvisualisierung. 

Über die ITB Berlin

Die ITB Berlin ist seit 1966 die führende Messe der weltweiten Reiseindustrie. Der ITB Berlin Kongress fand 2022 vom 8. bis 10. März digital auf der Brandwebseite itb.com statt. Er gilt als der weltweit größte Fachkongress der Branche. 2019 stellten rund 10 000 Aussteller aus 181 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen rund 160 000 Besuchern, darunter 113 500 Fachbesuchern, vor

www.itb.com

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